Projektdetails
Nachhaltigkeit in neuer Dimension
Norwegische Möbelfabrik „The Plus“ mit Fassaden aus kohlenstoffarmem Aluminium von WICONA realisiert
Umgeben von Wäldern und grüner Natur hat der renommierte Möbelhersteller Vestre im norwegischen Ort Magnor einen außergewöhnlichen Produktionsstandort eröffnet. Das nach Plänen der Bjarke Ingels Group (BIG) entstandene „The Plus“ ist wohlmöglich die umweltfreundlichste Möbelfabrik der Welt und soll dafür die höchste Umweltzertifizierung BREEAM „Herausragend“ erhalten. Als Paradebeispiel für zukunftsgerechtes Bauen verbindet das „The Plus“ Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit. Einen bedeutenden Beitrag leistet dazu die innovative Fassade aus kohlenstoffarmem Aluminium von WICONA.
Einzigartige Architektur in Plus-Form
Die zukunftsweisende Vestre Möbelfabrik gilt als eine der größten Investitionen in der norwegischen Möbelindustrie der vergangenen Jahrzehnte und liegt in der Kleinstadt Magnor – nahe der schwedischen Grenze. Die gewählte Namensgebung „The Plus“ ergibt sich aus der Gebäudearchitektur – dieses gleicht optisch einem Pluszeichen. In der Mitte befindet sich das Herzstück der Fabrik: im Erlebniszentrum können Besucher und Öffentlichkeit den Produktionsprozess live erleben. In den vier Gebäudeteilen, die das Pluszeichen bilden, sind die verschiedenen Bereiche der Möbelfertigung untergebracht: das Material-Lager, die Lackiererei, die Holzbearbeitung und die Montageabteilung. Jedes Möbelstück wird komplett vor Ort hergestellt und später in die ganze Welt verschickt.
Auch im Innern ist die neue Möbelfabrik einzigartig und durchbricht gezielt die klassische Optik und Gestaltung eines Gewerbebaus. So hat man zum Beispiel im Produktionsbereich bunte Kombinationen auf den Boden malen lassen. Jeder einzelne Abschnitt hat eine ausgewählte Farbe aus der RAL-Farbpalette von Vestre – und jede gewählte Bodenfarbe führt schließlich zurück zum Kreisel in der Mitte. Mit dieser einzigartigen farblichen Abbildung der Produktion entsteht ein visueller Bezug, an dem man sich leicht orientieren kann. Darüber hinaus lässt sich damit auch der Arbeitsablauf verfolgen, erkennen und erklären. So soll die Fabrik für Besucher und Mitarbeitende noch attraktiver werden.
Innovatives Energiekonzept
Mit „The Plus“ verfolgen die Verantwortlichen das Ziel, den Energieverbrauch gegenüber vergleichbaren Produktionsstätten um 90 % zu senken. So verfügt das Gebäude über 900 Sonnenkollektoren, 17 geothermische Brunnen und Wärmepumpen, die in die Wände integriert sind und Wärme aus dem Produktionsprozess aufnehmen. Die überschüssige Wärme, die von den Sonnenkollektoren produziert wird, wird zum Heizen, aber auch in einem Kühlsystem für Brauchwasser verwendet. Im Produktionskreislauf werden 90 % des Wassers ebenfalls wiederverwendet. Zudem sind alle vier Gebäudeflügel sind mit einer Dachbegrünung versehen. Dadurch entsteht – abgestimmt auf die Umgebung – eine natürliche Waldvegetation und zusammen mit den Sonnenkollektoren werden jährlich 250.000 Kilowattstunden erneuerbare Energie produziert.
Umweltfreundliche und transparente Fassadenlösung
Ein besonderes Highlight von „The Plus“ ist die bis zu 14 Meter hohe und höchst transparente Gebäudehülle aus dem Fassadensystem WICTEC sowie dem Fenstersystem WICLINE von WICONA – gefertigt aus 23 Tonnen Hydro CIRCAL. Diese nachhaltige Aluminiumlegierung besteht zu mindestens 75 % aus recyceltem End-of-Life-Aluminium. Also Altschrott, der bereits einmal in Aluminiumprodukten verbaut war und recycelt wurde – bei gleichbleibend hoher Qualität wie Primäraluminium. Außerdem verbraucht Hydro CIRCAL nur 5 % der Energie, die für die Produktion von Primäraluminium benötigt wird. „Die rund 2000 Quadratmeter große Fassade wurde speziell für das Projekt entwickelt, um maximale Transparenz und einen möglichst geringen Energieverbrauch zu gewährleisten“, sagt Frank Føleide, Vertriebsingenieur bei Hydro Building Systems in Norwegen. Die Entscheidung für WICONA war übrigens im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend. Denn die norwegische Niederlassung des Aluminiumsystemhauses befindet sich ebenfalls in Magnor. Zudem verwendet Vestre das Recycling-Aluminium bereits auch in mehreren seiner Möbel.
Vorbild für weitere Unternehmensansiedlung in der Region
Mit dem nachhaltigen und zukunftsgerechten Architektur-Highlight „The Plus“ wird der kleine Ort Magnor nahe der schwedischen Grenze zukünftig auch für Touristen und Besucher attraktiver. Das Unternehmen Vestre verfolgt jedoch auch noch ein weiteres Ziel: „Wir hoffen, dass mehr Unternehmen die Möglichkeiten entdecken, die die Region Innlandet und Magnor bieten. Daher wäre es toll, wenn mehr norwegische Unternehmen ihre Produktion hierher übersiedeln würden. Hier ist ausreichend Platz“, erklärt Vestre CEO Stefab Tjust.