Extension Les Cauquillous des Laboratoires Pierre Fabre
Standort

Lavaur, Frankreich

Jahr

2018

Gebäudetyp

Büro-/Geschäftsgebäude

Architekt

Raynal Architecture - 81370 - Saint-Sulpice - France

Kunde

Carré Aluminium - 31170 - Tournefeuille - France

Weitere Planungsbeauftragte

Vincent Boutin - Photographe - 81000 - Albi - France

Verwendete Systeme

Façades WICTEC, Doors WICSTYLE, Windows WICLINE

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Projektdetails

Erweiterung der Niederlassung „Les Cauquillous“ von Laboratoires Pierre Fabre: Harmonische Eingliederung in die Umgebung

Im südfranzösischen Ort Lavaur, 40 km von Castres entfernt, befindet sich seit dem Jahr 2000 der Verwaltungs- und Geschäftssitz für Dermokosmetik „Les Cauquillous“, eine Niederlassung des Pharmakonzerns Laboratoires Pierre Fabre. Da das Gebäude im Laufe der Zeit zu klein geworden ist, wurde vom Konzern eine Erweiterung beschlossen.

Mit der Planung der Erweiterung wurde das Architekturbüro Raynal Architecture beauftragt. Dieses sollte, das vom Architekten Roger Taillibert entworfene Gebäude um 5.000 m2 Großraumbüroflächen für 200 Personen erweitern, ohne die harmonische Einbettung des Firmensitzes in seine Umgebung zu stören“, so Aurélien Gaffard, Vertreter des Architekturbüros. Das Gebäude liegt am Hang eines Waldrandes und gleichzeitig in einer Naturlandschaft, die von den schönsten Mittelmeergärten inspiriert ist. Hier besteht eine ganz besondere Beziehung zwischen Landschaft und Natur, die wir unbedingt bewahren wollen.“

Anstatt das Gebäude in die Höhe zu erweitern, wurde auf Vorschlag von Raynal Architecture ein neues Gebäude mit einfachen und klaren Linien errichtet, welches sich zu dem bestehenden Gebäude hin erstreckt. Seine begrünte Dachterrasse gewährleistet die nahtlose und natürliche Integration des neuen Baukörpers in die Umgebung.

 

Fließende Raumnutzung und Transparenz

Um die Auswirkungen auf den Standort und auf das für Les Cauquillous typische emblematische Erstgebäude, mit seinen runden und futuristischen Formen, zu minimieren, schmiegt sich ein Teil des Neubaus in das untere Gelände ein. Durch das Zusammenspiel von Bauvolumen und Dach entsteht eine gleichmäßige, 20%-ig geneigte Schräge, die dank ihrer Dynamik das Gebäude mit der Landschaft verschmelzen lässt und einen nahtlosen Übergang zum Geländeboden bildet.

Infolge des lehmigen und dadurch weniger tragfähigen Bodens galt es für die Einbindung des Erweiterungsbaus zahlreiche technische Herausforderungen zu bewältigen. Zur Aufnahme des Erddrucks wurde eine überschnittene Bohrpfahlwand bis in 12 Meter Tiefe als Stützbauwerk eingebracht und mit einem Kopfträger gekrönt, der wiederum im oberen Bereich mittels Erdankern gegen Umfallen gesichert ist. Zur Absicherung dieser Wand, auf der die Lasten des Erweiterungsbaus ruhen, wurden unter das bestehende Gebäude 45 Meter lange Pfähle eingelassen.

Im Inneren passen sich die vier nach außen offenen Ebenen perfekt den Formvorgaben des Gebäudes an. Jedem Mitarbeiter stehen bis zu zehn Arbeitsbereiche zur Verfügung, die nach Bedarf und Belieben ausgewählt werden können (Arbeitsplatz im Großraumbüro, Sitzstufen, Besprechungsraum, Ruheraum als Rückzugs- und Erholungsort, Zugang zu den Außenterrassen, usw.). Dieses Bestreben nach Flexibilität und fließender Raumnutzung geht Hand in Hand mit der Suche nach Transparenz und Öffnung nach außen.

 

Ganzglasfassade WICTEC 50 SG von WICONA als architektonisches Highlight

Die Besonderheit dieses Erweiterungsbaus ist die 1.370 mgroße Ganzglasfassade von WICONA mit einer Gesamtlänge von 190 m und einer Maximalhöhe von 12 m. Diese technische Lösung wurde vor allem deswegen gewählt, weil sie eine harmonische Eingliederung in das bereits bestehende Gebäude ermöglicht hat und somit das Gesamtbild wunderbar abrundet.

Das vom Unternehmen Carré Aluminium vorgeschlagene WICTEC 50 SG Fassadensystem eignet sich hervorragend für großflächige Fassaden, die das Augenmerk vorwiegend auf Glas legen. Dank seines cleveren Structural-Glazing-Klemmprinzips mit bündig montierten und durch eine Silikonfuge getrennten Glaselementen bot es im vorliegenden Fall die perfekte Lösung für die Gestaltung der gesamten Fassade. Neben der architektonischen Ganzglaswirkung besticht das WICTEC 50 SG Fassadensystem durch seine Fähigkeit, folgende Besonderheiten miteinander zu vereinen: große Flächen, unsichtbare Tragkonstruktion, leistungsfähige Wärmedämmung (Uw ≤ 1,3/ (m2.K)) und hohe Widerstandsfähigkeit. Die WICTEC 50 SG Ganzglasfassade entspricht den französischen Erdbebenvorschriften und verfügt über die Europäische Technische Zulassung (ETA-Nummer 12/0551).

Die Herausforderung lag vor allem im Volumen und Gewicht der Vorhangfassaden. Die 1,90 m langen und 4 m hohen Glaselemente mit Lastabtragungen von bis zu 400 kg erforderten anspruchsvolle Montagearbeiten. Erleichtert wurden diese durch die in die Pfosten-Riegel-Fassadenkonstruktion integrierten Klemmverbindungen, die durch die Viertelumdrehung einer patentierten Vorrichtung, eine Verriegelung des Ganzen ermöglichten.

Für mehr Transparenz wurden die tragenden Säulen von der Fassade gelöst, um dadurch den Eindruck von regelmäßigen und einheitlichen Pfosten zu erwecken, jeglichen „Verdeckungseffekt“ zu vermeiden und somit an Leichtigkeit zu gewinnen. Infolge dieser Grundentscheidung galt es, große konstruktive Herausforderungen zu überwinden, wobei es vor allem wichtig war, die Decken freitragend auszuführen. Die ganze Erschwernis bestand darin, die Fassade durch Ergänzungselemente im Dach aufzufangen, die sich nicht mit den Spannbetonhohlplatten ausführen ließen. Hierzu wurde eine mit Beton abgedeckte Stahlwanne verbaut. Mittels einem Hybrid-System, welches mit Metallkonsolen ausgestattet ist und in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Carré Aluminium entwickelt wurde, konnte die Fassade befestigt werden. Um eine harmonische und einheitliche Gesamtkonstruktion zu schaffen, wurde der Auswahl der Pfosten (16 mm x 6 mm) besondere Sorgfalt beigemessen.

Die Fassade zeichnet sich zudem durch die perfekte Integration von 19 motorisch betriebenen und ferngesteuerten WICLINE 90SG Parallel-Ausstell-Flügeln (L 1.500 mm x H 3.000 mm) aus, welche eine effiziente Belüftung des Gebäudes ohne ästhetischen Bruch ermöglichen. Die Eingangsöffnungen sind mit WICSTYLE 65 Türen von WICONA in Zweiflügelausführung ausgestattet.

Der mit dem französischen HQE-Nachhaltigkeitszertifikat als „Außergewöhnlich“ ausgezeichnete Erweiterungsbau trägt zur Optimierung des Energiemanagements bei. Die wesentlichen Punkte, die dazu beitragen, sind die Betonträgheit, die Deckenschräge, die begrünte Bedachung – ausgerüstet mit einem neuartigen Wurzelbewässerungssystem – sowie der visuelle Komfort und Lichteintrag durch die Fassade.

 

Ein architektonisches Konzept mit großem Anklang

„Das Gebäude vereint die unterschiedlichen Geschäftsbereiche der Marken von Pierre Fabre im dermokosmetischen Bereich, der unter dem Leitsatz ‘von der Gesundheit zur Schönheit‘ steht“so Aurélien Gaffard. „Das Gebäude sollte diese Dimension des Schönen zum Ausdruck bringen. Das auf Integration setzende architektonische Konzept fand großen Anklang, nicht nur bei den Mitarbeitern der Laboratoires Pierre Fabre, sondern auch bei den vielen Partnern, die sich den Herausforderungen dieses Ansatzes angeschlossen haben.“

 

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Façades WICTEC

WICTEC 50 SG

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Doors WICSTYLE

WICSTYLE 65

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Windows WICLINE

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