Oberstufenschulhaus Horw
Standort

Horw, Schweiz

Jahr

2017

Gebäudetyp

Universitäten&Schulen

Architekt

Lussi und Halter

Kunde

gkp fassadentechnik ag

Metallbauer

SOTTAS SA

Fotograf

Franz Rindlisbacher

Verwendete Systeme

Façades WICTEC

Photos_Schulhaus Zentrum Horw, CH_06.jpg

Projektdetails

High-Tech-Fassade schafft perfektes Lernumfeld

Ende Oktober 2017 war es soweit: Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde im Zentrum von Horw im Schweizer Kanton Luzern das komplett sanierte und erweiterte Oberstufenschulhaus eingeweiht. Es besitzt nun Minergie-Standard, wozu unter anderem das innovative Fassadensystem WICTEC Modul air von WICONA beiträgt. Durch seine technische Ausstattung und die attraktive Gestaltung erfährt das quasi „neue“ Schulgebäude viel Aufmerksamkeit.

In bester Schweizer Tradition hatte 2013 eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Horwer Bevölkerung für die Sanierung gestimmt. Danach musste das aus den 70er Jahren stammende Gebäude zunächst bis aufs Fundament und die Tragstruktur aus Stahl zurückgebaut werden. Verantwortlich für die gesamte Planung zeichnete die Arge Lussi und Halter (Luzern), die aus dem Projektwettbewerb 2013 als Sieger hervorgegangen war.

 

Zur Fassade formulierten die Architekten ihr Konzept so: „Die vorgehängte Fassade wird grundlegend neu als zweischichtige Glaskonstruktion (CCF Fassade) gestaltet. Das rhythmische Wechselspiel der farbigen Gläser bewirkt für das Oberstufenschulhaus eine unverwechselbare und einzigartige Erscheinung.“ 3.400 m² beträgt die Fassadenfläche insgesamt, die Detailplanung stammt von der gkp fassadentechnik ag (Aadorf). Wie bei Lussi und Halter nachzulesen stand schon früh fest, das Schulgebäude mit einer Closed Cavity Fassade (CCF) auszustatten. Die Wahl fiel auf die WICTEC Modul air Fassade von WICONA. Deren schlanke großflächige Elemente und schmale Ansichtsbreiten bilden wie in Horw zu sehen ein elegantes Design.

Ausgeführt wurde WICTEC Modul air in Horw als vorgehängte Elementfassade mit Lüftungsklappe nach außen und innenliegender Brüstung. Die Aluminiumprofile wurden eigens für diese Konstruktion entworfen und gefertigt. Das WICTEC Modul air Profilsystem besteht aus umlaufenden, hochwärmedämmenden Umfassungsrahmen mit extrudierten Lisenen. Der Rahmen nimmt die 3fach-Verglasung innen und die Einfachverglasung außen in nur einem Profil auf. Die innere Verglasung ist im Kopfbereich der Fassadenelemente über ein horizontales Kämpferprofil geteilt. Hier sind Sonnenschutz, Antrieb und die Fassadenanschlüsse der Trockenlufttechnik positioniert. Diese Komponenten befinden sich außerhalb der Kavität und sind für Wartungen einfach zugänglich. WICTEC Modul air zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise aus, so dass sich Bautiefen gegenüber konventionellen Doppelfassaden um bis zu 50 Prozent reduzieren lassen.

Die hochleistungsfähige Multifunktionsfassade WICTEC Modul air ist doppelschalig und in sich hermetisch geschlossen. Im Fassadenzwischenraum entstehen infolge der kontinuierlichen Spülung mit Trockenluft nahezu Reinraum-Bedingungen. Die WICONA Trockenluftanlage im System Modul air sorgt für die notwendige Spülung der Fassadenelemente. Spezielle Regelungstechnik verteilt die Trockenluft auf die Fassadenelemente. Sie ist so fein justiert, dass der Luftwechsel einerseits dauerhafte Tauwasserfreiheit in der Kavität herstellt und gleichzeitig höchste Energieeffizienz wahrt.

Die Sonnenschutzeinrichtung liegt geschützt im Fassadenzwischenraum. Alle Bauteile dazu durchliefen anspruchsvolle Langzeituntersuchungen, die ihre Eignung sicherstellen. Dazu gehörten z. B. UV- und Temperaturbeständigkeit, Abrieb und Versprödung. Bauteile aus Kunststoff wurden auch auf ihr Foggingverhalten geprüft. Studien an renommierten Instituten erbrachten dazu den Nachweis, dass sich kein sichtbarer Niederschlag von Feinpartikeln auf den Oberflächen ergibt.

Optische Besonderheit der Fassade in Horw sind die opaken Elemente von außen, die zugleich von innen eine Durchsicht gewähren. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Gewebe der Schweizer Sefar AG (Heiden) mit der Bezeichnung SEFAR®Architecture VISION. Das Gewebe in Garnstärken von 140 und 260 Mikrometern besteht aus schwarzen Kunststofffasern, die mit Metallen beschichtet werden. Für den Einsatz in den Fassadenelementen wurden drei Farbvarianten des Gewebes in das Glas einlaminiert (Ausführung durch BGT Bischoff Glastechnik AG, Bretten): TI 260/25 B, PR 260/25B und PR 260/25B Gold.

Dieses Farbspektrum und die Positionierung der opaken Elemente auf der Fassade ergeben den besonderen Glas-Effekt und ein spezielles Spiel mit dem Licht. Die Auswirkungen dieses Glasaufbaus in der Fassade auf den Gesamt-Energiedurchlass (g-Wert) beschreibt Sefar wie folgt: „Die sogenannte offene Fläche des Gewebes bestimmt über den Grad an Lichttransmission und Transparenz. In der Produktion entstehen Maschen mit einem Anteil von 25 % bis maximal 55 % an offener Fläche. Auch die Metallbeschichtung entscheidet mit über Lichttransmission und Energiedurchlass. Entscheidend für die Gewebewahl ist immer der Einsatzzweck am Objekt.

Insbesondere mit den dichteren Geweben kann eine signifikante Verminderung von Licht- bzw. Wärmeeinfall erreicht werden.“ SEFAR® Architecture VISION Gewebe reflektieren laut Hersteller die Wärmestrahlung bis zu 45 % und absorbieren selbst einen großen Teil der Strahlung. Die für die Schule Horw ins Glas laminierten Gewebe punkten zusätzlich mit dem „One-Way-Vision Effekt“ – das bedeutet Sichtschutz nach innen, umgekehrt aber eine nahezu uneingeschränkte Sicht für die Schüler und Lehrer nach außen.

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Façades WICTEC

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