Maria Ward Schulen
Standort

Deutschland

Jahr

2022

Gebäudetyp

Universitäten&Schulen

Architekt

H2M Architekten + Stadtplaner GmbH

Kunde

Erzdiözese Bamberg

Metallbauer

Schindler Fenster + Fassaden GmbH

Fotograf

Ralf Dieter Bischoff & MEDIASHOTS

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Projektdetails

Schulmäßige Fassadenlösung
Closed-Cavity System von WICONA für zukunftsgerechten Bildungsbau in Nürnberg


In Nürnberg ist nach Plänen von H2M Architekten (Kulmbach) kürzlich wohl eines der modernsten Schulgebäude Europas entstanden. Der Neubau der Maria-Ward-Schulen vereint zeitgemäße Architektur mit höchster Funktionalität, maximaler Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Ein echtes Highlight ist vor diesem Hintergrund auch die innovative Closed-Cavity-Fassade von WICONA.

Harmonische Verbindung von Bestand und Neubau


Die traditionsreichen Maria-Ward-Schulen im Nürnberger Stadtteil Wöhrd befinden sich seit 1992 unter der Leitung der Erzdiözese Bamberg. Da der Bestandsbau von 1961 den funktionalen und energetischen Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte, entschieden sich die Verantwortlichen zum teilweisen Abriss der alten Gebäudesubstanz – mit der anschließenden Errichtung eines zukunftsgerechten Neu- bzw. Erweiterungsbaus. Dabei sollte die reine Mädchenschule als gemeinsames Lernzentrum sowohl eine Grundschule als auch Realschule und Gymnasium unter einem Dach zusammenführen. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Planer von H2M Architekten einen modernen Gebäudekomplex für rund 110 Lehrkräfte und 1.300 Schülerinnen. Der kompakte Neubau mit drei Ober- und zwei Untergeschossen ergänzt sich harmonisch mit dem angrenzenden Konvent-Gebäude sowie der erhaltenden und modernisierten Bestandsarchitektur. Die neuen Klassenräume werden als kompakter Baukörper organisiert, um eine eindeutige Adressierung zum Stadtraum hin zu schaffen, während sich die moderne Dreifach-Sporthalle hin zum nahen Prinzregentenufer am Fluss Pegnitz erstreckt. Abgerundet wird das neue Lernzentrum durch eine großzügige Mensa und eine begrünte Dachterrasse auf den Sporthallen.

Zukunftsgerechtes Gebäude- und Energiekonzept


Die nachhaltige Gestaltung des Schulneubaus mit dem Ziel der CO2-Neutralität war von Beginn an ein zentrales Kriterium der Planung. So beinhaltet das Gebäudekonzept sowohl die Nutzung regenerativer Energien wie Solarthermie, Fernwärme als auch die Nutzung der Gebäudemasse als Energieträger. Auch an der Fassade zeigt sich die Nachhaltigkeit in vielfacher Hinsicht. In der vorgefertigten Beton-Sandwich-Fassade wurde recyceltes Beton- und Ziegel-Material des zuvor abgerissenen Altbaus wiederverwertet – eine ganzheitlich umweltgerechte Lösung. Darüber hinaus trägt die innovative Closed-Cavity Fassadenlösung von WICONA maßgeblich zur Energieeffizienz und zur umweltgerechten Realisierung bei.

Closed-Cavity System setzt neue Maßstäbe


Die Idee zum Einsatz einer Closed-Cavity Fassade entstand bereits vor der Ausschreibung unter Mitwirkung von Fassadenplaner Petar Reich (a.t.f Petar Reich Martina Walpi GbR). Dieser erklärt: „Wir haben uns intensiv in das neue System eingearbeitet und gemeinsam mit den Experten von WICONA und Fassadenbauer Schindler ein individuelles Konzept entwickelt, das genau auf die Anforderungen des Bauherrn abgestimmt ist und energetisch wie architektonisch neue Maßstäbe setzt.“ An den Außenfassaden des hell und transparent gestalteten Neubaus wurden insgesamt 108 Fassadenelemente des Systems WICTEC Modul air – der Closed-Cavity Fassadenlösung von WICONA – mit einer Breite von ca. 6,0 Metern und einer Höhe von ca. 2,6 Metern verbaut. An der Fassade im Innenhof kommen über vier Geschosse ausgebildet weitere 56 Closed-Cavity Elemente mit Maßen von 2,7 x 3,7 Metern zum Einsatz. Bei dieser speziellen doppelschaligen Fassadenkonstruktion nimmt das Profilsystem die innere Verglasung sowie den äußeren Rahmen mit der Prallscheibe auf. Damit entsteht eine von der Umwelt abgeschottete Kavität. In diese wird – überwacht durch ein cloud-basiertes Monitoring-System – konditionierte Luft mit einem minimalen Überdruck eingeführt. So kann keine Feuchtigkeit aus dem Außen- oder Innenraum eindringen.

Mehr Energieeffizienz und gesteigerter Nutzerkomfort


Ebenfalls geschützt im Scheibenzwischenraum befindet sich der als durchgängiger Raffstore konzipierte Sonnenschutz – realisiert an einem Stück in der weltweit wohl einzigartigen Breite von knapp 6,0 Metern. Durch die Integration in die Kavität bleibt der Raffstore dauerhaft sauber und funktionsfähig, was Wartungs- und Reinigungskosten deutlich reduziert. Dank eines intelligenten Steuerungskonzepts lässt sich der Sonnenschutz auf die individuellen Nutzer-Bedürfnisse anpassen und garantiert so jederzeit ein angenehmes Raumklima, eine optimale Tageslichtausnutzung, wirksamen Blendschutz sowie maximale Energieeffizienz. Die Raumlüftung bzw. Kühlung des Gebäudes erfolgt jeweils über direkt neben den Fassadenelementen angeordnete und speziell für dieses Projekt entwickelte Lüftungsklappen. Diese sorgen automatisch für einen kontrollierten Luftaustausch. WICONA Projektleiter und Entwickler Marco Theisinger erklärt: „Mit dem Closed-Cavity System minimiert sich der Wärmeverlust im Winter und in Verbindung mit dem Sonnenschutz und der automatisierten Nachtauskühlung ist zudem ein sehr guter sommerlicher Wärmeschutz gesichert. Das System erreicht einen Ucw-Wert von ca. 0,6 W/(m²K) mit Ug-Werten von 0,5 W/(m2K).“ Nicht zuletzt überzeugt die gewählte Fassadenlösung auch durch einen hervorragenden Schallschutz, der den geforderten Wert von 42 dB weit übertrifft. So bietet die Closed-Cavity Fassade über den gesamten Lebenszyklus höchsten Nutzerkomfort – bei vergleichsweise sehr niedrigen Unterhaltskosten für den Bauherrn.

Maßgeschneiderte Entwicklung und Fassadenfertigung


Bevor die Fertigung der Closed-Cavity Fassade im Werk von Fassadenbau-Spezialist Schindler erfolgen konnte, waren umfangreiche Testreihen und die Erfüllung hoher Qualitätsanforderungen erforderlich. Georg Fundeis, Projektleiter bei Schindler, erklärt: „Bevor wir mit der Serienfertigung begonnen haben, wurden die Closed-Cavity Elemente über vier Monate lang an einem akkreditierten Institut für Bauphysik gemeinsam mit den Experten von WICONA verschiedenen Prüfszenarien unterzogen.“ Die Produktion und Qualitätssicherung der Elemente erfolgte schließlich mit einer laufenden Produktionskontrolle unter Sauberraum-Bedingungen und anschließendem Dichtigkeitstest.

Nach Abschluss der Fassadenarbeiten an den Maria-Ward-Schulen ist in Nürnberg nun ein echtes Vorzeigeprojekt in puncto Bildungsbau entstanden – architektonisch ansprechend, energieeffizient und nachhaltig.

 

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