The Cradle
Standort

Deutschland

Jahr

2023

Gebäudetyp

Büro-/Geschäftsgebäude

Architekt

HPP Architekten (Düsseldorf)

Metallbauer

Rupert App GmbH (Leutkirch)

Fotograf

Schöttner Fotografie

Kunde

INTERBODEN Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG (Ratingen)

Weitere Planungsbeauftragte

Knippers Helbig GmbH (Berlin)

Verwendete Systeme

Façades WICTEC, Windows WICLINE

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Projektdetails

Zirkuläres Vorzeigeprojekt - Holz-Hybrid-Gebäude „The Cradle“ mit nachhaltigen Fenster- und Fassadensystemen von WICONA ausgestattet


Mit dem „The Cradle“ ist in Düsseldorf nach Plänen von HPP Architekten ein wegweisendes Projekt für digitale Planung und zirkuläres Bauen realisiert worden. Das in Holz-Hybrid-Bauweise errichtete Bürogebäude begeistert durch sein ganzheitliches Gesamtkonzept und folgt dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. An der Fassade kommen Aluminiumsysteme von WICONA aus der CO2-reduzierten Aluminiumlegierung Hydro CIRCAL 75R zum Einsatz. 

Das „The Cradle“ ist im angesagten Düsseldorfer Medienhafen auf einem Areal direkt am Rhein entstanden und bietet insgesamt 6.600 m² Büroflächen sowie hochwertige Gastronomie-Angebote im Erdgeschoss. Ziel der Interboden Gruppe (Ratingen) als Investor war es vor allem, ein Vorzeigeprojekt für das Bauen der Zukunft zu schaffen – mit markanter Architektur sowie konsequenter Nachhaltigkeit nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip („Von der Wiege zur Wiege“). Das bedeutet konkret: Von Beginn an stand das Denken in Kreisläufen im Vordergrund – insbesondere auch hinsichtlich der eingesetzten Materialen. Dabei versteht sich das Gebäude als Materiallager für die Zukunft. Alle eingesetzten Baustoffe wurden in puncto Materialgesundheit, Sortenreinheit und Trennbarkeit geprüft und so verbaut, dass sie am Endes ihres Lebenszyklus wiederverwendet bzw. in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Ebenfalls zur integralen Planung gehört das Energiekonzept mit regenerativer Energieerzeugung durch eine Photovoltaik- sowie eine Geothermieanlage.

Nachhaltiges Gebäudekonzept und projektspezifische Fassade


Realisiert wurde „The Cradle“ komplett in Elementbauweise. Bis auf die Untergeschosse, das Erdgeschoss und den tragenden Kern wurden wesentliche Bauelemente aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz erstellt. Die rautenförmige Struktur aus Glas und Holz verbindet Fassade und Tragwerk und wurde von HPP Architekten unter Berücksichtung der örtlichen Gegebenheiten und der Nachbarbebauung entwickelt. Parametrisch in 3D entworfen, übernimmt das außen liegende Tragwerk durch seine spezielle Dimensionierung in der Tiefe je nach Himmelsrichtung zusätzlich auch die Verschattung. Weiterer Vorteil der unterschiedliche Tiefe von Tragwerk und Fassade: Auf der zum Hafenbecken gerichteten Gebäudeseite entstehen nutzbare Loggien, die – ausgestattet mit einer Absturzsicherung – einen hervorragenden Ausblick ermöglichen.

Nachhaltige Aluminiumsysteme an der Fassade


Während das Erdgeschoss mit einer Pfosten-/Riegel-Fassade aus Holz mit 50 mm Ansichtsbreite erstellt wurde, setzten die Planer in den fünf darüber liegenden Regelgeschossen auf eine Fensterband-Fassade aus Aluminium. Die speziell für das Projekt angepassten Fenster (1,25 x 3 m) basieren auf dem System WICLINE Evo 75 von WICONA und sind teils als Festerverglasung und teils mit öffenbaren Flügeln ausgeführt. Zudem wurden auch barrierefreie Fenstertüren in die Fensterbänder integriert. Im Inneren wurde ein dazu passender Sonnenschutz verbaut. Eine besondere Herausforderung stellte die Entwicklung von speziell auf die rauten- bzw. dreieckige Form der Fassadenstruktur ausgerichteteten Prallscheiben dar. WICONA Projektleiter Thomas Staiger: „Wir haben die vorgehängte Prallscheiben-Konstruktion als Dreieckverglasung nach Architektenwunsch gemeinsam mit den Experten vom Fassadenbauuntenehmen Rupert App entwickelt und gemäß der erforderlichen Statik ausgearbeitet.“ Beim Dachgeschoss kommt schließlich eine projektspezifische Pfosten-/Riegel-Fassade
vom Typ WICTEC 50 zum Einsatz. Hergestellt sind alle Elemente aus der nachhaltigen Aluminiumlegierung Hydro CIRCAL 75R. Diese besteht zu mindestens 75 % aus recyceltem End-of-Life-Aluminium – also Aluminiumschrott, der vormals bereits in einem Produkt verbaut war und seinen kompletten Lebenszyklus durchlaufen hat. Thomas Staiger: „Da Hydro CIRCAL 75R über einen CO2-Fußabdruck von nur 1,9 kg CO2/kg Aluminium verfügt, konnte das Produkt die hohen Projektanforderungen in puncto Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit ideal erfüllen.“

Intelligente Verbindung von Cradle-to-Cradle und BIM


Nicht zuletzt setzt „The Cradle“ auch in puncto integraler Planung neue Maßstäbe. Alle Planungsschritte erfolgten in BIM und auch die Abstimmung der beteiligten Gewerke wurde über ein in Revit erstelltes 3D-BIM-Modell realisiert. Um den Cradle-to-Cradle-Gedanken mit dem BIM-Verfahren zu kombinieren, wurden alle in „The Cradle“ verbauten Materialien in einem einem „Building Material Passport“ dokumentiert. Dieser ermöglichte die Optimierung der Materialauswahl hinsichtlich Rezylklierbarkeit und CO2-Fußabdruck und stellt zudem eine ausführliche Dokumentation der verfügbaren Materialien für den Rückbau zur Verfügung.

Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht


Der ganzheitliche Nachhaltigkeitsansatz des „The Cradle“ lässt sich auch zahlenmäßig untermauern. In einer Lebenszyklusanalyse wurden die Umweltauswirkungen des Gebäudes  untersucht. Ergebnis: Die Summe aller getroffenen Maßnahmen führen zu einem CO2-Fußabdruck (GWP) von lediglich 41,17 kg CO2/m² NGF über einen Nutzungszeitraum von 50 Jahren. Ein echtes Vorzeigeprojekt für zirkuläres Bauen.

 

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Façades WICTEC

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