Amt für Umwelt Energie
Standort

Basel, Schweiz

Jahr

2021

Gebäudetyp

Büro-/Geschäftsgebäude

Architekt

jessenvollenweider architektur ag

Kunde

Meyer Josef Stahl & Metall AG

Verwendete Systeme

Façades WICTEC

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Projektdetails

Nachhaltiges Leuchtturmprojekt - Verwaltungsgebäude in Basel mit Closed Cavity System von WICONA realisiert

 

Energieeffizient, ökologisch, ästhetisch: Mit dem neuen Amt für Umwelt und Energie (AUE) ist im Zentrum von Basel ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen entstanden. Neben der innovativen Holz-Beton-Hybridbauweise und dem ganzheitlichen Energiekonzept trägt auch das in die Fassade integrierte Closed Cavity System von WICONA aus recycelten End-of-Life Aluminium zur hohen Umweltqualität und zur Erfüllung des Minergie-A-ECO-Standards bei.

Energieeffizienz, Bauökologie und Architektur vereint

Da das existierende Gebäude des AUE nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entsprach, entschied man sich zu einem Neubau in der historisch gewachsenen Innenstadt von Basel. Wichtig dabei war, dass der Neubau der Vollzugsbehörde für energetische Bauvorhaben des Kantons Basel-Stadt auch eine Vorbildfunktion in puncto Energieeffizienz, Bauökologie und Architektur erfüllt. So plante das Architekturbüro jessenvollenweider architektur ag (Basel) – eingepasst in den denkmalgeschützten Kontext – ein Verwaltungsgebäude, dass alle Anforderungen an zukunftsgerechtes Bauen erfüllt. Das achtgeschossige Gebäude wurde in filigraner Skelettbauweise mit einem Holzständerwerk erstellt. In Verbindung mit den Betondecken wird so eine hohe Wärmspeicher-Kapazität erreicht, welche im Sommer die Nachtauskühlung unterstützt. Dieses Prinzip der konsequenten Raumlüftung gehört ebenso zum umfassenden Energiekonzept wie die hohe Wärmerückgewinnung, der Bezug von Fernwärme, die Nutzung von Regenwasser, die hohe Energiegewinnung über die Fassade sowie die hochwärmegedämmte Gebäudehülle mit dem Closed Cavity System und der damit verbundenen optimalen Tageslichtausnutzung. Doch das ist nicht alles, wie Architekt Sven Kowalewsky berichtet: „Um den Anforderungen an die Bauökologie gerecht zu werden, haben wir schadstofffreie und natürliche Baustoffe eingesetzt. Dabei wurde auch die Bauteilkonstruktion bezüglich grauer Energie optimiert.“ Im Inneren finden die knapp 80 Mitarbeiter ein freundliches Umfeld mit moderner Möblierung vor. Grossraumbüros mit Insel-Arbeitsplätzen werden ergänzt durch flexibel nutzbare Open-Space-Bereiche. Auf fünf der acht Etagen befinden sich ein Konferenzraum, ein Technik- und ein Archivraum. Im Dachgeschoss wurde eine Cafeteria mit einer kleinen Terrasse realisiert, während im Erdgeschoss neben dem Empfangsbereich unter anderem eine Besucherzone verortet ist.

Innovative Fassadenlösung mit Energiegewinnung

 Als zentrales Gestaltungselement des komplett im BIM-Prozess geplanten Neubaus fällt die innovative Fassadenlösung in der historischen Umgebungsbebauung direkt ins Auge. Um den Bedarf an Betriebsenergie komplett aus erneuerbaren Quellen zu decken, planten die Architekten für den opaken Fassadenbereich an allen Gebäudeseiten vorgehängte Photovoltaik-Module. Diese sind mit sehr effizienten monokristallinen PERC-Zellen ausgestattet und produzieren im Jahr ca. 45.000 kWh Strom. Um die Fassade gestalterisch optimal ins Stadtbild einzufügen, wurde eigens für das Projekt ein spezielles Schmelzglas entwickelt. Sven Kowalewsky erklärt: „Durch das Integrieren von farbigen Punkten, die wie eingegossene Glasperlen erscheinen, wird der dunkle Basiston der PV-Zellen gebrochen und mit einer warmtonigen Farbigkeit überlagert, deren Wahrnehmung sich je nach Standpunkt und Lichtsituation verändert. So präsentiert sich das Gebäude mal als dunkles technisches Kraftwerk, mal farblich eingebunden in den Kontext der sandsteinfarbenen Nachbargebäude und mal als leuchtendes Glashaus.“

Closed Cavity System für Energieeffizienz und Nutzerkomfort

Integriert in die Fassade ist – ausgeführt als eine Art Kastenfenster – das innovative Closed Cavity System WICTEC Modul air von WICONA. Bei dieser speziellen doppelschaligen Konstruktion nimmt das Profilsystem die innere Verglasung sowie den äußeren Rahmen der Prallscheibe auf. Die Verglasungstechnik ist dabei so konzipiert, dass eine von der Umwelt abgeschottete Kavität entsteht. In diesen Zwischenraum wird – überwacht durch ein cloud-basiertes Monitoring-System –  konditionierte Luft mit einem minimalen Überdruck eingeführt. So kann keine Feuchtigkeit aus dem Aussen- oder Innenraum in die Kavität eindringen. Ebenfalls geschützt und sauber in der Kavität befindet sich der als Raffstore-Lösung konzipierte Sonnenschutz. Dieser lässt sich dank eines intelligenten Steuerungskonzepts auf die individuellen Nutzer-Bedürfnisse einstellen. Das garantiert jederzeit ein angenehmes Raumklima, eine optimale Durchsicht, wirksamen Blendschutz sowie maximale Energieeffizienz. Die Kühlung des Gebäudes erfolgt im Rahmen des Lüftungskonzepts passiv über schmale Lüftungsflügel, die in die Fenster integriert sind. Diese öffnen sich jeweils automatisch, wenn es draußen kühler als im Innenbereich ist. Demzufolge verringert das Closed Cavity System den Wärmeverlust im Winter und bietet in Verbindung mit dem Sonnenschutz und der automatisierten Nachtauskühlung einen sehr guten sommerlichen Wärmeschutz. WICONA Projektleiter Marco Theisinger erklärt: „Beim Projekt AUE tangieren wir die derzeitigen bauphysikalischen Grenzen für den Wärmeschutz, den Gesamtenergiedurchlass und den Schallschutz. So bietet die Closed Cavity Fassade über den gesamten Lebenszyklus höchsten Nutzerkomfort – bei vergleichsweise sehr niedrigen Unterhaltskosten für den Investor.“

Recyceltes End-of-Life Aluminium für nachhaltige CO2-Einsparung

Der hohe Anspruch an die Nachhaltigkeit des Neubaus zeigt sich auch beim verwendeten Material für die Closed Cavity Fassade. So wurden die WICTEC Modul air Profile aus dem End-of-Life-Aluminium Hydro CIRCAL gefertigt. Dieses war zuvor bereits in einem Aluminiumprodukt verbaut und benötigt somit bei der Erzeugung nur 5 % der Energie von Primär-Aluminium. Dazu ergänzt Marco Leusciatti, als Direktor der Hydro Building Systems Switzerland AG verantwortlich für die Marke WICONA: „Hydro CIRCAL hat mit 2,3 kg CO2 pro kg Aluminium eine der weltweit niedrigsten CO2-Bilanzen. Das ist 4,5-mal weniger als der globale Durchschnitt bei herkömmlichem Primär-Aluminium. So trägt unsere Fassadenlösung deutlich zur Optimierung des ökologischen Fussabdrucks bei.“

Fazit: Mit dem Amt für Umwelt und Energie ist in innerstädtischer Lage ein modernes, energetisch optimiertes und nachhaltiges Gebäude entstanden, das sich harmonisch in den denkmalgeschützten Kontext von Basel einfügt – ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt.

 

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