PROJECT DETAILS
Vorbildliche Revitalisierung. Amtsgerichts-Gebäude in Hamburg mit denkmalgerechte und nachhaltiger Fenster- und Fassadenlösung von WICONA realisiert
Das traditionsreiche Bürogebäude des Amtsgerichts Hamburg in der Caffamacherreihe ist umfangreich saniert worden. Im Fokus der Maßmahmen stand die denkmalgerechte und gleichzeitig nachhaltige Revitalisierung der historischen Fassade. Dabei kam eine projektspezifische Fenster- und Fassadenkonkstruktion von WICONA aus der Alumniumlegierung Hydro CIRCAL zum Einsatz.
Die Caffamacherreihe ist eine traditionsreiche Straße in der Hamburger Neustadt und beherbergt neben dem bekannten Emporio-Hochhaus sowie zahlreichen Büro- und Geschäftshäusern auch den 1915/16 erbauten Gebäudekomplex mit der Hausnummer 20 – heute Sitz von Teilen des Amtsgerichts Hamburg-Mitte. Das ursprünglich als Dienstsitz der Justizverwaltung mit Ziollabfertigungsstelle und Versteigerungshaus erbaute Gebäude ist ein prägendes Element des Straßenzuges und fällt durch die charakteristische Fassade mit großen Fensterflächen, roten Klinkersäulen sowie dezenten Vorsprüngen direkt ins Auge.
Denkmalgerechte Fassadensanierung
Da die Fassade und speziell die Fenster aus energetischer Sicht nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprachen, entschieden sich die Verantwortlichen der Alstria office Gänsemarkt Drehbahn GmbH & Co. KG (Hamburg) für eine umfangreiche Sanierung bzw. Revitalisierung. Ziele dabei waren vor allem, den Wärme- und Sonnenschutz (im Sinne einer KfW-Förderung) zu optimieren und gleichzeitig die Vorgaben des Denkmalschutzes einzuhalten – zum Beispiel hinsichtlich der Spiegelung der Verglasung.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vereint
Neben der Energieeffizienz spielte bei dem Projekt auch die Nachhaltigkeit eine wicchtige Rolle. Die Sanierung sollte möglichst ressourcenschonend und mit einem geringen CO2-Fußabdruck erfolgen. So wurden die Alumiumelemente der Bestandsfassade ebenso wie die Verglasungen ausgebaut, sortenrein getrennt und anschließend für die Wiederverwertung in den entsprechenden Recyclingwerken aufbereitet. Dazu erklärt Mario Schmitt, stellvertretender Verkaufsleiter des Verkaufsbüros West bei WICONA: „Die recycelten Alu-Elemente konnten von Wicona gezielt für ein neues Projekt wiederverwendet werden. Wir haben hier also kein Downcycling, sondern hochwertiges Recycling im besten Sinne umgesetzt!“
Projektspezifische Fassadenkonstruktion mit geringem CO2-Fußabdruck
So entwickelten die Experten von WICONA gemeinsam mit dem Glas- und Fassadenbauspezialist Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH & Co. KG (Unternehmensgruppe Arnold Glas) aus Kirchberg für die drei relevanten Gebäudeseiten eine projektspezifische Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Einsatzfenstern auf Basis des Systems WICTEC 50 – gemäß den Anforderungen des Denkmalschutzes. Eine Besonderheit dabei erläutert Peter Tückmantel, Projektleiter bei der Hunsrücker Glasveredelung Wagener: „Um den Wärmeschutz zu verbessern, wurden die Gläser mit Sprossen innerhalb des Isolierglases ausgeführt. Diese intelligente Lösung ersetzt die glasteilenden Fenstersprossen im bisherigen Bestand und bietet dabei eine nahezu identische Optik.“ Zusätzlich wurden nach dem gleichen Prinzip auch im Innenhof des Gebäude weitere 88 Fenster (ca. 240 m²) saniert. Gefertigt wurden alle verbauten Fenster- und Fassadensysteme aus der nachhaltigen Aluminiumlegierung Hydro CIRCAL 75R. Diese besteht zu mindestens 75 % aus End-of-Life-Material und verfügt über einen CO2-Fußabdruck von nur 2,3 kg CO2/kg Aluminium.
Sanierung im laufenden Betrieb und Baustellenlogistik
Eine weitere besondere Herausforderung der Sanierung war, dass alle Arbeiten im laufenden Gerichtsbetrieb stattfinden mussten – selbst die zeitweise Schließung von Büros war nicht möglich – so musste das Montageteam abschnittsweise vorgehen. Und nicht zuletzt war auch die Baustellenlogistik auf dem engen Baufeld in Innenstadtlage mit Einrüstung auf dem öffentlichen Bürgersteig sehr anspruchsvoll.